Film "Horst Bienek - Flucht vergeblich"
Dauer: 29 Minuten, Buch und Regie: Tilman Urbach
Mit Horst Bienek verbindet sich nicht nur die literarische Aufarbeitung einer Kindheit und Jugend während des Nationalsozialismus im schlesischen Gleiwitz, sondern auch der Leidensweg eines politischen Gefangenen, den er in seinem Roman „Die Zelle“ verarbeitet hat. Am 8. November 1951 wird Bienek vom Staatssicherheitsdienst verhaftet, sitzt sieben Monate in Potsdam in Untersuchungshaft und wird danach wegen angeblicher Sowjethetze und Spionage zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Drei Jahre verbringt er im Arbeitslager Workuta zwischen Nord-Ural und Eismeer, bevor er durch Amnestie in die Bundesrepublik entlassen wird.
Der Film „Horst Bienek – Flucht vergeblich“ begibt sich auf Spurensuche. Regisseur Tilman Urbach filmt im NKWD-Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße, wo Bienek monatelang verhört und schließlich verurteilt wurde. Georg Ruppelt und Reinhard Laube zeigen im Horst-Bienek-Archiv der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Dokumente der Haft aus Bieneks Nachlass. Mit Horst Schüler, Horst Hennig und Heini Fritsche kommen schließlich Mithäftlinge aus Workuta zu Wort. So macht der Film den Weg eines politischen Inhaftierten nachvollziehbar, den das Thema Gefangenschaft auch als Schriftsteller niemals losgelassen hat.
Die Uraufführung hat am 22. Juni 2011 in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek stattgefunden.
Der Film ist Teil des Horst-Bienek-Archivs und steht Schulen und Universitäten als Lehrmaterial zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Abteilung Handschriften und Alte Drucke (handschriften(at)gwlb.de).
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